Ukraine-Szenarien: Der Historiker Andreas Kappeler
kontextualisiert in diesem längeren Deutschlandfunk-Interview sehr hilfreich das russisch-ukrainische Verhältnis - und die Narrative, die daraus gestrickt werden. Seine Prognose für die nächsten Monate: Russland wird die Expansion in kleinen Schritten weitertreiben und den Krim-Weg auf den Dombås übertragen (also Anerkennung der "Volksrepubliken Donezk/Lugansk", Unabhängigkeitserklärung der beiden Republiken, Bitte von dort um Hilfe gegen "Aggression" der ukrainischen Armee und Bitte um Aufnahme in die russische Föderation). Das erscheint insofern logisch, als die westliche Erwartungshaltung inzwischen von einer klassischen Invasion ausgeht - und die "kleineren Varianten" der westlichen Öffentlichkeit trotz Bruch des Völkerrechts als Eskalationsgrund sehr viel schwerer zu vermitteln wären.
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Böhmermann-Kontroversen: "'Die Welt', Böhmerman und die 'Twitter'-Blase. Ein perfekt aufeinander abgestimmtes Ökosystem das ohne den jeweils anderen gar nicht mehr existieren würde. Wie unglaublich kontrovers, brisant und skandalös das doch alles schon wieder ist. Wie bei einem Brainstorming bei dem man im Kreis sitzt und sich gegenseitig den Ball zuwirft damit es dann weiter geht."
Diesem Zitat aus Reddit ist nichts hinzuzufügen.
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Genesenenstatus, Nachklapp (zitiert): "Ähnlich unklar der Verweis auf die Siren-Studie, die über 40.000 britische Gesundheitsmitarbeiter begleitet. Seit Ankunft der Omikron-Variante auf der Insel gibt es unter ihnen einen deutlichen Anstieg der Reinfektionen. Nach einer ersten Auswertung schützt eine frühere Infektion nur noch zu 44 Prozent vor einer Omikron-Ansteckung. Aber: Der Abstand zwischen der ersten und zweiten Infektion wurde nicht aufgeschlüsselt. Lässt der Immunschutz also schneller nach? Schwer zu sagen." (
Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk)
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Gewohnheiten: Drüben im Blog ein paar Notizen zu Gewohnheiten - bzw. zu den Zwängen, aus denen wir uns mit diesem Thema beschäftigen.
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China-Politik: Dass die deutsch-litauische Handelskammer
Druck auf Litauen ausübt, im Streit mit China einzulenken, ist kein Skandal. Aber es zeigt eben, dass die angekündigte "wertebasierte Außenpolitik" im Alltag auf ein nicht nur geduldetes, sondern gewolltes Primat wirtschaftlicher Interessen trifft. Weiterhin.
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